BIOGRAPHIE 

Ich bin 1933 geboren und zurzeit 87 Jahre alt. Mein Hauptwohnsitz ist seit meiner Geburt in Österreich und soweit man amtlichen Papieren noch trauen kann, österreichischer Staatsbürger. Mein Vater war Bäckermeister und hatte ein eigenes Geschäft. Als er erfuhr, was Katholische Priester mit Jugendlichen machten, trat er aus der Kirche und der christlich Sozialen Partei, Vorgänger der heutigen ÖVP aus und wurde Mitglied der damaligen SPÖ. Dadurch wurde er automatisch zum Staatsfeind der diktatorisch aleinregierenden christlich Sozialen Partei. 

Im April 1934, mein Vater hatte gerade den hinter dem Hause stehenden Lieferwagen mit Brot und Gebäck beladen, betraten Beamte der Regierung mit vorgehaltenen Waffen das Geschäft  und trieben meine Eltern, meine Mutter hielt mich im Arm, aus dem Hause.  Sie liefen zu dem hinter dem Hause stehenden, abfahrbereiten Auto und fuhren wahrscheinlich sehr rasant los. Die Beamten feuerten auf das davon fahrende Fahrzeug, doch das geladene Brot und Gebäck fing alle Geschosse ab. Meine Eltern erreichten mit mir unverletzt Bad-Ischl.  

Als braver Staatsbürger habe ich meine 8 Jahre Pflichtschule absolviert, Tischlerei, Modelbau, Elektromechanik und Maschinenbau gelernt. Nebenbei habe ich in jahrelangen Abendkursen gelernt, wie man kaputte Menschen und demolierte Sportler repariert. 1954 wurde ich ersucht, dass Komando einer Sondereinheit für die Freiheit Österreichs zu übernehmen. Die Ausbildung dafür war für mein weiteres Leben sehr wertvoll, doch widerhollen möchte ich sie nicht mehr. Diese Aufgabe wurde mit Erfolg beendet, Österreich war frei.

Natürlich braucht man auf diesen Planeten einen Führerschein, um mit Auto und Motorrad die Strassen unsicher machen zu können. Zum spazieren gehen mit den Fischen unter Wasser ist ein Tauchschein nötig. Diese Papierl zu bekommen, war keine Schwierigkeit.

Viele Jahre unterdrückte ich als Werkmeister der Holzindustrie die mir unterstellten circa drei Hundert Arbeiter und Angestellten. Die bei internationalen Wettkämpfen durch den so gesunden Sport demolierten und kampfunfähig gemachten HandballerI*nnen und UnterwasserrugbyspielerInnen musste ich in kürzester Zeit wieder kampffähig in die Arena zurückschicken.

Damit mir in den langen Nächten, (ich brauche täglich 4 -5 Stunden Schlaf) nicht zu langweilig wird, begann ich mir als Miglied der Föderation für Meeresforschung auf einen Parkplatz eine 12 m Hochseeyacht zu entwerfen und zu bauen. Seit 55 Jahren macht diese nun die Adria und das Mittelmeer unsicher. Selbstverständlich mit einen amtlichen Segelschein. Gelegentlich berge ich mit ihr in Seenot geratene Fischkutter, Segel- und Motoryachten.

Um etwas Abwechslung in mein Leben zu bringen, habe ich im Aktionskeller von Greenpeace Österreich darüber nachgedacht, wie man verschiedene Regierungen und Lobbys etwas stärker ärgern kann. 1986, unsere Flüsse wurden als Abwasserkanäle der Zellstoffindustrie benutzt und waren nur mehr eine tote stinkende Brühe. Bei Vorschlägen über Lösungsmöglichkeiten wurden wir hinausgeworfen. Wir machten immer wieder für 3 Tage die Abflußrohre der Fabriken dicht. Nach fünf Jahren hatte auch der letzte Konzern kapituliert und jetzt ist es endlich gesetzlich verboten, Gewässer zu verunreinigen.

Ein weiteres Feindbild war natürlich die verantwortungslose Atomlobby, die Millionen Menschen getötet und verseucht hat und vor der alle Regierungen der Welt ausnahmslos auf die Knie fallen. Es ist ganz reizvoll ein 2000 m2 großes Banner auf den Kühlturm eines AKWs zu hängen oder vor einem anderen AKW 5000 Grabkreuze aufzustellen, die in einem tschechischen Staatsbetrieb hergestellt wurden. Etwas sauer auf mich ist auch die Gentechniklobby, doch das ist ihr persönliches Schicksal.

Durch den Bruch der Seilsicherung bei einer Aktion im Rinterzelt ging es ohne Fallschirm die 18 Meter etwas zu schnell nach unten. Die 4 Mal gebrochene Wirbelsäule hatte der hilfreiche Primar im Böhler Krankenhaus zu meinem Glück übersehen, wollte dafür aber sofort meine beiden zersplitterten Füsse amputieren. Ich lehnte dieses nette Angebot dankend ab und mit Hilfe einer trickreichen Ärztin gelang die Flucht aus diesem Hause. Mit Hilfe meiner Partnerin, einer Freikletterin, gelang es uns auf meinem Boot in der Adria in einem sehr schweißtreibenden und manchmal lauten Puzzlespiel, die Knochenteile wieder am richtigen Platz zu bringen und zu fixieren. Ich kann wieder schmerz- und beschwerdefrei gehen.

Als Journalist konnte ich mit dem sehr hohen, von der Haftpflichtversicherung ausbezahlten Geldbetrag, ohne jemanden fragen zu müssen, Konzernen, die Menschenrechte und Umweltauflagen missachten, bis zur Grenze des Erlaubten auf die Zehen steigen. Vom ORF bekam ich die Möglichkeit,   Missstände für Am Schauplatz und Ärzte ohne Grenzen in den einzelnen Erdteilen filmisch festzuhalten und zu dokumentieren. Teile davon wurden von Fernsehstationen gesendet. Die meisten davon wurden von mir geschnitten und einige davon sind auf dieser meiner Homepage Greenfranz erschienen. Viele Stunden Filmrohmaterial liegt noch im Regal und wartet darauf, bearbeitet zu werden.

Ich war natürlich nicht nur Schmarotzer, sondern habe auch meinen Anteil zum Erhalt der Menschheit auf diesen Planeten beigetragen. 38 Jahre verheiratet, fünf Kinder und 12 Enkelkinder. Für etwas Sport war auch immer Zeit, so zu Beispiel Schilaufen, Handball, Tauchen, Unterwasserrugby, Segeln und Schwertkampf.

Meine beiden Söhne sind durch unverschuldete Unfälle ums Leben gekommen. Die Frage, wieso gerade ich das ertragen muss, bleibt, wie so vieles in diesem Leben, unbeantwortet. Das Leben geht weiter und ich versuche auch hier, positive Punkte zu finden.

Kirche gehöre ich schon lange keiner mehr an, denn ich bin für mein Tun nur einem EINZIGEN Rechenschaft schuldig und nicht irgendwelchen selbsternannten, macht- und geldsüchtigen, verlogenen Stellvertretern Gottes auf Erden. Das ich mit dem derzeit sehr chaotisch, fast ist man versucht zu sagen, hirnlos und konfus regierenden Kanzler nicht einverstanden bin, liegt wohl klar auf der Hand.

Was mir in den nächsten Jahrzehnten bevorsteht und was ich noch auf diesen Planeten zu erledigen habe, liegt nicht alleine in meiner Entscheidungsgewalt.

franzleobauer@gmx.at

Tel. +43(0)664 1217079




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